Freudige Nachmittage in den Nachbarhöfen in unserem kleinen Ortenaudorf verbracht mit Rundlauf und auch 2 Jahre im Verein, bei dem ich relativ schnell von Begeisterung zu Überforderung verbrannte und den Einzelsport Langstreckenlauf wählte. Doch immer ist mein Butterfly-Schläger auf Reisen mit dabei und schon oft konnte ich ihn auch gebrauchen. Dabei hat er in Südindien und Quito in Südamerika gespielt, als auch in Nordgriechenland oder Portugal und wo auch immer, es ist mir der liebste Sport. Er hat Ästhetik und Kraft mit Hirn gepaart.
Tischtennis ist eine gegen Ende des 19. Jahrhunderts in England entstandene Ballsportart.
Zur Ausübung wird ein matt-grüner oder matt-blauer, gegebenenfalls auch schwarzer Tischtennistisch mit Netzgarnitur, ein matt-weißer oder matt-oranger (eher selten) Tischtennisball aus Kunststoff (früher Zelluloid) mit einem vorgeschriebenen Durchmesser von 40 mm sowie pro Spieler ein Tischtennisschläger mit schwarz-roten Belägen (seit Oktober 2021 auch andere Farben möglich) benötigt. Der Schläger wird zumeist im Shakehand-Griff gehalten, vor allem in Asien ist zudem der Penholder-Stil verbreitet. Bei Wettkämpfen wird im Einzel, Doppel und Mixed gespielt. Ein Satz endet, sobald ein Spieler elf Punkte erzielt hat und um mindestens zwei Punkte Vorsprung führt. Jeder Spieler hat zwei Aufschläge hintereinander, danach wechselt das Aufschlagsrecht. Ein Spiel geht im regulären Punktspielbetrieb über drei Gewinnsätze („Best-of-Five“), bei großen Turnieren wird über vier Gewinnsätze („Best-of-Seven“) gespielt.
Wichtigste Turniere neben den Olympischen Spielen und den ein- bis zweijährlich stattfindenden Kontinental- (z. B. Europa-) und Weltmeisterschaften sind der World Cup, die World Tour Grand Finals und die World-Cup-Qualifikationsturniere wie das europäische Ranglistenturnier Europe-Top-16. Tischtennis gilt – bezogen auf die Zeit zwischen zwei Ballkontakten – als schnellste Rückschlagsportart der Welt.

Spieltechniken
Werner Schlager (2006)
Man kann auf verschiedene Weisen versuchen, Gewinnpunkte zu erkämpfen. Prinzipiell kann man offensiv, allround oder defensiv spielen. Defensivspiel im Tischtennissport ist dadurch gekennzeichnet, dass Abwehrspieler Topspins gezielt mit Unterschnittbällen retournieren, was bei Offensivspielern allenfalls als vereinzelter Notschlag vorkommt.
Ein auf Sicherheit und Platzierung ausgelegtes Offensivspiel nennt man Allroundspiel. Offensivspieler versuchen, den Gegner durch offensive, mit Vorwärtsrotation versehene Schläge (Spin: Topspin, Sidespin) und Schüsse zu Fehlern zu verleiten. Ist dieser auch offensiv eingestellt, dann versucht er durch tischnahes Blocken (wie beispielsweise Wilfried Lieck und Olga Nemes) mit Gegenspin oder Schüssen zu antworten. Durch die 1986 eingeführte Zweifarbenregel für Schlägerbeläge sind reine Abwehrspieler in den höheren Spielklassen gar nicht anzutreffen, da die Angriffsspieler den Drall schon vor dem Rückschlag des Abwehrspielers durch die Farbe des Belages abschätzen. Durch den neuen Plastikball spielt der Spin im Tischtennis eine kleinere Rolle. Es kommt aufs Tempo und die Platzierung an. Beides lässt sich nah am Tisch einfacher spielen. Vor der Änderung mussten die Angreifer mit einem langsamen Topspin vorbereiten, was dem Abwehrspieler Zeit gibt, auf den Schlag zu reagieren. Legendäre Vertreter dieser Spielweise waren Eberhard Schöler, Engelbert Hüging und John Hilton. Eberhard Schöler gelang es sogar, in die Weltspitze der Angreifer einzudringen, und er verfehlte 1969 nur knapp den Weltmeistertitel. Die mit den neuentwickelten Antitopspin- sowie Langnoppenbelägen operierenden Hüging und Hilton konnten nur lokale Erfolge erzielen (Deutscher Meister und Europameister), da durch die Zweifarbenregel und die immer schneller werdenden Beläge nur noch auf direkten Punktgewinn zielendes Offensivspiel erfolgreich war. Vor und nach Schölers Erfolg dominierten nur noch bis auf eine Ausnahme aggressive Offensivspieler. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Frankreich spielte sich der Koreaner Joo Se-hyuk mit einer von Taktik geprägten Mischung aus meist aggressivem Angriffsspiel, aber auch recht effektiver Defensive bis ins Finale, wo er gegen den Österreicher Werner Schlager verlor. Joo Se-Hyuk und der eingebürgerte Österreicher Chen Weixing spielen ein modernes Abwehrspiel, bei dem die Abwehr nur noch taktisch gespielt und jede Gelegenheit zum Topspin genutzt wird. Noch offensiver spielt der deutsche Abwehrer Ruwen Filus. Er versucht, jeden Ball mit der Vorhand anzugreifen. Dazu umläuft er sogar die Rückhand oder dreht seinen Schläger, um mit seinem Noppeninnen-Belag mit der Rückhand anzugreifen.
Topspin
Vier Phasen des Topspins:
1. Ball steigt auf
2. Ball fällt ab
3. Ball springt flach und mit hoher Geschwindigkeit ab
4. Ball wird geblockt
Der Topspin ist einer der wichtigsten Angriffsschläge im Tischtennis. Hierbei wird der Ball mit einer extrem schnellen Vorwärtsbewegung geschlagen. Früher versuchte man, ihn mit einem weichen Balltreffpunkt zu spielen.
Durch die entstehende Vorwärtsrotation entsteht eine nach unten gekrümmte Flugbahn und lässt den Ball beim Auftreffen flacher als normal abspringen. Da die Flugbahn durch die Krümmung bei gleicher Geschwindigkeit kürzer ist als bei einem „ungeschnittenen“ Schlag, kann der Ball mit höherer Vorwärtsgeschwindigkeit geschlagen werden, ohne dass der Ball hinter der gegnerischen hinteren Tischkante ins Aus fällt. Auch springt ein mit Topspin geschlagener Ball vom Schläger des Gegners stark nach oben ab – kann also nur mit stark nach vorn geneigtem Schläger geblockt oder weit hinter dem Tisch entweder mit Unterschnitt zurückgespielt oder mit einer kurzen Aufwärtsbewegung mit geschlossenem Schlägerblatt „gegengezogen“ werden.
Man spielt einen „frühen Topspinball“; hierbei wird der Ball – im Gegensatz zum alten Topspin – nicht in der absteigenden Phase, sondern im höchsten Punkt getroffen. Zwar ist es noch möglich, den Ball später zu treffen, jedoch ist dies nicht effektiv. Spieler, die nah am Tisch sind, haben eine kürzere Bewegung. Es wird viel mehr aus dem Handgelenk und dem Unterarm gespielt. Sie nehmen die Geschwindigkeit vom Gegner mit und haben das Zeitproblem mit der kürzeren Bewegung gelöst. Je früher man einen Ball trifft, desto mehr kann man nach vorne spielen. Da man mit dem neuen Ball nicht mehr die Menge an Spin erzeugen kann wie früher, sollte man darauf achten, dass man nach vorne spielt.
Deutschland
Dem Deutschen Tischtennis-Bund gehören fast 10.000 Vereine mit rund 670.000 Mitgliedern an. Gespielt werden Damen- und Herreneinzel, Damen- und Herrendoppel sowie gemischtes Doppel. In der Saison 2009/2010 nahmen 49.255 Mannschaften am Spielbetrieb teil.
